Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Klara Härke fliegt allen davon

Sie sorgte unbestritten für DAS Highlight des 32. Heinz Roloff-Stabhochsprung-Meetings: Klara Härke, U18-Athletin des gastgebenden MTV 49 Holzminden, sorgte mit ihrer neuen Bestleistung von 3,93 Metern nicht nur für die herausragende Leistung des Tages, sondern überwand „ganz nebenbei“ auch noch die Qualifikationshöhe für die U18- Europameisterschaften von 3,80 Metern. Der „weibliche“ Reiner Springer-Cup war der in Deutschland zu diesem Zeitpunkt führenden Athletin nicht zu nehmen.

Der MTV 49 Holzminden als Ausrichter und Veranstalter des Heinz Roloff- Stabhochsprung-Meetings, seine zahlreichen unermüdlichen Helfer, Athletinnen und Athleten, Trainer und Angehörige hatten das Wetterglück auf ihrer Seite: Die am Nachmittag tief hängenden Wolken zogen einen großen Bogen um den Sportpark Liebigstraße und hinterließen lediglich ein paar Tropfen. Die Aktiven zahlten mit spektakulären Sprüngen zurück. Zahlreiche Bestmarken wurden begeistert gefeiert, Durststrecken glücklich überwunden – aber auch Rückschläge und Stabbrüche mussten verdaut werden. So wurde das Holzmindener Meeting für viele zu einem echten „Knackpunkt“ in ihrer Stabhochsprung-Karriere. Dem 12-jährigen Bruno Fürle aus Bad Gandersheim blieb eine Verletzung zum Glück erspart, als ihm bei einem Versuch über 2,83 Meter der – von der LG Lippe-Süd geliehene – Stab brach. Bis dahin hatte er bereits über eine neue Bestleistung von 2,73 Meter gejubelt. Die ehemalige Jugend-Olympiasiegerin Leni-Freyja Wildgrube (Potsdam) musste dagegen zerknirscht den berüchtigten Salto Nullo – ein Wettkampf ohne jeden gültigen Versuch – hinnehmen. Die bei weitem technisch beste Springerin, Janne Ohrt (Lübeck) traute sich nicht, aus ihrem normalen Anlauf zu agieren, zog weniger Schritte vor und überzeugte trotzdem mit 4,03 Metern. Frauensiegerin wurde mit der
WM-Teilnehmerin von 2019, Friedelinde Petershofen (Werder Bremen), eine in Holzminden „alte“ Bekannte mit 4,13 Metern. Hinter den beiden überzeugte auch
Maybritt Sommer (Horn-Bad Meinberg-Lippe) mit 3,93 Metern – einer lange nicht mehr gemeisterten Höhe. Für die MTV-Starterin Yasemin Büsel lief technisch wenig zusammen – so blieb es bei 2,73 Metern und Platz sechs. Friedelinde Petershofen trainiert in Potsdam mit Frauen-Bundestrainer Stefan Ritter – zusammen mit Fabio Wünsche, der mit seinem Sprung über 5,03 Meter zwar nicht an seine Bestleistung von 5,45 Meter herankam, aber mit dieser Leistung eine Klasse für sich war und zu Recht den „männlichen“ Reiner Springer-Cup mit an die Havel nehmen durfte. Zweiter wurde hier der erneut von Klaus Roloff gecoachte Till Heienbrock (LC Solbad Ravensberg): Der 17-Jährige übersprang 4,13 Meter und gewann souverän die U18-Wertung. Zehn Zentimeter darunter war Janik Meyer (MTV 49) mit Saisonbestleistung von 4,03 Metern und seinem zweiten Platz hinter U20-Sieger Peer Bornefeld (LG Lippe-Süd) mehr als zufrieden. Dass auch im „hohen Alter“ von 64 Jahren Stabhochsprung noch möglich ist, bewies Routinier Alfred Achtelik (Nordkirchen) als Vierter der Männerwertung mit 3,63 Metern. Das erwartete W15-Duell bei den Mädchen entspann sich zwischen Melissa Petkau (Horn-Bad Meinberg-Lippe) und Anna Rieger, das die MTVerin mit 3,23 Metern auf Grund der geringeren Zahl von
Fehlversuchen für sich entschied. In der Cup-Wertung landete sie damit auf Platz drei, denn in der W14-Wertung überzeugte Ida-Marieke Burmeister (Heckershausen) mit 3,13 Metern und sicherte sich damit die Silbermedaille. Hinter der überragenden Klara Härke wurde Eva Wilke (Horn-Bad Meinberg-Lippe) mit respektvollem Abstand Zweite der weiblichen U18 mit 3,43 Metern – sie konnte sich jedoch über die gelungene Qualifikation für die deutschen Jugendmeisterschaften freuen und verwies damit die MTVerin Lilly Rathmann auf Platz drei. Aber auch Lilly – technisch deutlich verbessert - schaffte fast sensationell mit derselben Höhe ebenfalls die Zulassung für die nationalen Titelkämpfe in Mönchengladbach. „Nur“ Platz sechs blieb für Julika Thimm, die sich mit vereinten Kräften selbst aus ihrem Tief und der Unsicherheit, nicht springen zu können, befreite und damit eine Leistung der besonderen Art vollbrachte. Nach dem verletzungsbedingten Rückzieher von Favoritin und Teamkameradin Tanja Unverzagt war MTVerin Jolina Klinzmann in U20 allein auf weiter Flur und stellte mit 3,03 Metern ihre Saisonbestleistung ein.

Klara obenauf - zu Recht happy
Erste und Dritte der weiblichen Cupwertung Klara Härke und Anna Rieger
Sensationsspringerin und Cupsiegerin Klara Härke
Die Siegerehrung der Frauen mit Yasemin Büsel (vorn rechts) und Siegerin Friedelinde Petershofen (hinten Mitte)