Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Drama-Disziplin Stabhochsprung

Kaum eine andere leichtathletische Disziplin neigt so zu dramatischen Verläufen wie der Stabhochsprung. Das zeigte sich wieder einmal bei den norddeutschen Meisterschaften der Männer, Frauen und U18-Jahrgänge, die hoch im Norden in Rostock ausgetragen wurden.

Tanja Unverzagt, schon mit dem U20-Titel dekoriert, holte überraschend auch die U18-Meisterschaft für den MTV 49 Holzminden. In der U18-lasse stellte der MTV 49 mit Klara Härke und Tanja Unverzagt die beiden herausragenden Stabhoch-springerinnen Norddeutschlands; von beiden trug Klara die Favoritenrolle: Die deutsche U16-Vizemeisterin war bereits über 3,66 Meter geflogen. Auch ihre vorübergehende mentale Schwächephase schien überwunden, und auch das Einspringen verlief reibungslos. Ein gelungener Sprung über drei Meter, mit denen sie den Wettbewerb begann, ließ Höheres vermuten.
Doch urplötzlich wusste die junge MTVerin mit ihrer Technik nicht weiter, brach ihre Sprünge allesamt ab und musste sich am Ende mit Platz zwei bescheiden. Währenddessen spulte ihre Teamkollegin Tanja Unverzagt ihr Wettkampf-programm ohne Fehl und Tadel ab: Nach ihrer Einstiegshöhe von 2,80 Metern nahm sie alle weiteren Herausforderungen reibungslos und blieb bis 3,30 Meter ohne Fehlversuch. Bereits bei 3,10 Metern stand Tanja als neue Meisterin fest, während Klara Tränen der Enttäuschung nicht verbergen konnte. Tanja ließ dann mit 3,41 Metern eine neue persönliche Besthöhe auflegen, an der die neue U18-Meisterin Norddeutschlands nur äußerst knapp scheiterte.
Bei den Frauen stand ein Duell zwischen der früheren Abonnementmeisterin Annika Roloff und einer Rostocker Lokalmatadorin bevor – und genauso kam es auch. Zuvor hatte sich Marlen Weinert völlig unnötiger Weise ohne gültigen Versuch früh aus dem Wettbewerb verabschiedet; Yasemin Büsel hatte zumindest noch die Anfangshöhe von 2,70 Metern geschafft. Während diese Vorstellungen
nicht eben positiv gerieten, jubelte Pia Moszczynski endlich wieder über eine neue Bestleistung: Mit 3,20 Meter fand sie sich auf einem verdienten vierten Platz wieder. Danach war die Bühne frei für Annika Roloff und Luisa Peck (LAV Rostock). Dieser spannende Zweikampf entschied sich bei 3,80 Metern, für die die MTVerin einen Versuch zu viel benötigte und damit ihre Konkurrentin vorbeiziehen lassen musste. Hauchdünn scheiterte Annika Roloff, die ihr Training berufsbedingt stark
reduziert hatte, an den durchaus möglichen 3,90 Metern, die auch die Rostockerin nicht mehr bewältigen konnte, sich aber damit den Meisterwimpel abholte.
Drama pur bei den nur drei Mitbewerbern der Jungen U18. Wieder frisch mit von der Partie war USA-Heimkehrer Janik Meyer, der es trotz einer einjährigen Stabhochsprung- Pause auch ohne große Vorbereitung versuchen wollte. Pikant dabei, dass MTVCoach Klaus Roloff auf Wunsch von Werder Bremen seinen härtsten Konkurrenten und hohen FavoritenBastian Lanitz ebenfalls durch den Wettkampf betreuen musste. Mangelnde Sprungpraxis merkte man beiden Athleten an, die bereits bei ihren Anfangshöhen vor dem Aus standen und den Titel fast an einen Potsdamer Springer verloren hätten. Dann jedoch nahm der Wettbewerb Fahrt auf, und mit größerer Sicherheit kamen die nötigen Höhen: Lanitz wurde mit 4,20 Metern erwartungsgemäß Meister; Janik Meyer übersprang erstmals vier Meter und freute sich zu Recht über persönliche Bestleistung und Vizemeisterschaft. Kein Wettkampf ohne Bestleistung – das scheint das Motto von Wurftalent Robin Preußing zu sein. Nach drei Wochen Ferienpause ohne jedes Athletiktraining begann er im Kugelstoßen der U18 schwach, riss sich dann aber zusammen und feuerte die 5-Kilogramm-Kugel auf die neue Bestweite von 13,19 Meter. Diese Leistung brachte ihm Platz sechs ein, der ebenso unerwartet kam wie der fünfte Rang im Speerwurf. Getragen von der mitreißenden Anfeuerung seiner Team-Kameraden, die auch andere Werfer animierte, lieferte er eine tolle Serie ab, die er mit der neuen persönlichen Bestleistung von 51,87 Metern krönte. Ein Weltklasse-Start über 100 Meter Hürden bescherte Tanja Unverzagt einen deutlichen Vorsprung zu den ersten Hindernissen, und auch wenn sie diesen nicht bis ins Ziel verteidigen konnte, lieferte sie dennoch einen beeindruckenden Lauf, in dem sie nur knapp über ihrer Bestzeit blieb. Die heimste Maximilian Schneider im Vorlauf über 200 Meter der U18 ein: Nach 12,01 Sekunden über 100 Meter, mit denen er bei seinem Aus im Vorlauf nicht zufrieden war, steigerte er seine Bestzeit auf der halben Stadionrunde auf 24,30 Sekunden – leider reichte selbst diese Verbesserung nicht zur Finalteilnahme.

Auf der Mauer...Vizemeisterin klara und Sensationsmeisterin Tanja