Der Kampf um die ersten diesjährigen Meistertitel in der Leichtathletik beginnt wie immer unter dem Hallendach – mit den Landes-Hallenmeisterschaften in Hannover, gefolgt von den norddeutschen Titelkämpfen in Hamburg, den Deutschen Meisterschaften in Leipzig und den Deutschen Jugend- Hallenmeisterschaften in Dortmund. Die Leichtathleten des MTV 49 Holzminden stehen vor großen Aufgaben und wollen ihre Heimatstadt auch in diesem Winter so erfolgreich wie in den letzten Jahren repräsentieren.
Der rote Teppich ist ausgerollt für die Sportlerinnen und Sportler, die mit den niedersächsischen Titelkämpfen der Erwachsenen und U18-Jugend am 27. und 28. Januar in Hannover den Auftakt in die Hallen-Meisterschafts-Saison bestreiten. Für die Stabhochspringer des MTV 49 Holzminden gilt es dabei, ihre Vormachtstellung im Land erneut unter Beweis zu stellen – und die Aussichten stehen gut für die Flugkünstler von der Weser. Annika Roloff, seit über zwei Jahrzehnten die über-ragende Athletin Niedersachsens, geht als klare Favoritin der Frauenklasse an den Start. Sollte ihr jedoch eine Muskelverletzung einen Strich durch die Meisterschafts-rechnung machen, stehen gleich drei weitere MTVerinnen bereit, um diese Lücke zu schließen. Von ihnen dürfte Tanja Unverzagt die aussichtsreichste Kandidatin auf ihren ersten Titel bei den Erwachsenen zu sein. So dürfte hier der Titel sicher in Holzminden bleiben.
Eine ähnliche Konstellation ergibt sich in der U18-Klasse, wo der Weg zum Titel nur über die unangefochten führende Klara Härke geht, die mit 3,80 Metern der Konkurrenz weit enteilt ist. Und die kommt ebenfalls aus dem Lager des MTV 49, der mit der W15-Athletin Anna Rieger, Lilly Rathmann und Julika Thimm weitere Anwärterinnen auf vordere Plätze ins Rennen schickt. Im Feld der Männer will der Jugendliche Janik Meyer die Vorbereitung auf die kommenden Jugend-meisterschaften abschließen. Hamburg ist am ersten Februar-Wochenende Gastgeber der Norddeutschen Hallenmeisterschaften. Auch hier bietet die Meldeliste der Jugend einen klaren Blick auf die Überlegenheit der MTV 49-Stabhochspringerinnen - erneut angeführt von Klara Härke, die sich hier erstmals direkt mit Titelverteidigerin Tanja Unverzagt auseinandersetzen muss. Auch Annika Roloff reist als Titelverteidigerin im Feld der Frauen an, sieht sich in diesem Jahr aber starker Konkurrenz aus ihrer zeitweiligen Wahlheimat Potsdam gegenüber. Für Janik Meyer, im Vorjahr Serien-Zweiter, wird auch in diesem Jahr eine erfolgreiche Titeljagd angesichts norddeutscher Konkurrenz nicht leichter. Premiere für Robin Preußing: Der MTV 49-Speerwerfer versucht sich erstmals in dieser Hallen-saison mit der Sechs-Kilo-Kugel auf dem Meisterschaftsparkett.
Es geht Schlag auf Schlag unter dem Hallendach: In der folgenden Woche zurück in Hannover streiten sich die Leichtathleten am zehnten und elften Februar um die Landestitel in den Klassen U20 und U16. Hier könnte die Stunde von Anna Rieger schlagen – die W15-Springerin hat in „ihrer“ Stabhochsprung-Klasse einen wahren Klassenunterschied aufzuweisen und ist im Feld die einzige Drei-Meter-Springerin. Sollte sie nicht an einem gefürchteten „Salto Nullo“ scheitern, ist sie die haushohe Titelfavoritin. In U20 kommt es zum zweiten Mal zum Duell um den Titel zwischen Klara Härke und Tanja Unverzagt; hinter den beiden Titelanwärterinnen liegen mit Lilly Rathmann, Jolina Klinzmann und Julika Thimm gleich drei weitere MTVerinnen „auf der Lauer“. Bei den Jungen will Janik Meyer endlich seinen nächsten Titel einfahren, doch dafür muss eine deutliche Steigerung her, denn der Bremer Benjamin Heidemann hat schon einmal 4,50 Meter vorgelegt, an denen es sich zu orientieren gilt. Ebenfalls mit Meisterschaftsambitionen geht Robin Preußing ins Kugelstoßen; auch hier könnte sich ein spannendes Rennen um den Titel entspinnen.
Die Deutschen Meisterschaften gehen vom 16. bis 18. Februar erneut in der Leipziger Arena über die Bühne – mit einer hoffentlich verletzungsfreien Annika Roloff am Stabhochsprung-Start. Mit ihren vier Metern aus diesem Winter dürfte die MTVerin sicher qualifiziert sein, zumal sich Deutschlands Frauen im internationalen Vergleich zurzeit wirklich nicht mit Ruhm bekleckern. Dass es für die MTVerin noch deutlich höher gehen kann, bewies sie mit zuletzt eindrucksvollen Trainings-sprüngen, bevor sie wegen besagter Muskelprobleme zunächst wieder kürzertreten musste. Die Deutschen Jugendmeisterschaften in Dortmund bilden am 24. und 25. Februar den Abschluss der Hallensaison. Wie im vergangenen Jahr kann Holzminden stolz darauf sein, erneut zwei Athletinnen ins Titelrennen zu schicken. Klara Härke – im letzten Jahr Vierte in Rostock – und Tanja Unverzagt – 2023 auf Platz fünf – repräsentieren erneut den MTV 49 Holzminden. Das gesamte Springerinnenfeld liegt dicht beieinander – Klara rangiert mit ihren 3,80 Metern aktuell auf Platz drei, lediglich zehn Zentimeter hinter der derzeit Führenden. Prognosen verbieten sich – die Überraschungsdisziplin Stabhochsprung hält immer wieder unvorhersagbare Wendungen bereit.