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Mitreißendes Duell um den Stabhochsprungtitel

Am Ende waren alle noch lange gefesselt von diesem Zweikampf im Stabhochsprung bei den Niedersachsenmeisterschaften in Verden, den sich die Protagonistinnen Tanja Unverzagt und Klara Härke – beide MTV 49 Holzminden - um den Titel ieferten, der erst bei 3,60 Metern entschieden war. Damit wurde diese Disziplin zu einem der hochklassigsten Wettbewerbe der Titelkämpfe.

Schade, dass nicht nur diese Information im sommerlich heißen Stadion zu Verden nicht bei Zuschauern und Trainern ankam, denn es gab bei diesen Meisterschaften keinerlei Anzeigetafeln, die sonst aller Orten bei Events dieser Größenordnung üblich sind. Dann wäre vielleicht auch allgemein angekommen, wie die Stabhochspringer wieder einmal mit dem Gegenwind zu kämpfen hatten und über jede kleine Windpause dankbar waren – und sich bei ihren mitreißenden Bemühungen über ein wenig mehr Interesse und Unter-stützung gefreut hätten. Über die Durchführung der Meisterschaften gab es sonst nichts zu klagen – und das honorierten die Athletinnen und Athleten mit großem Einsatz bei brütender Hitze. Bereits am ersten Tag gab es für den MTV 49 einen erwarteten Titel im Stabhochsprung, als sich W14- Springerin Anna Rieger mit einem einzigen gültigen Sprung zur souveränen Meisterin kürte und damit bereits ihren vierten Titel gewann. Ihre eher mageren 2,85 Meter waren sicher auch den Windverhältnissen geschuldet, konnten ihr aber nur ein eher müdes Lächeln entlocken. Unerwartete Vizemeisterin mit ihrer damit bisher besten Platzierung bei Landesmeisterschaften wurde Friederike Hennigfeld mit 2,65 Metern. Weniger zufrieden war dagegen W15-Vizemeisterin Julika Thimm, die gut begann aber dann doch schon bei 2,85 Meter passen und einer Springerin aus Cloppenburg zähneknirschend den Titel überlassen
musste. Auch Janik Meyer war gar nicht zufrieden und pfefferte nach seinem Ausscheiden bei den
U20-Jungen seine Armschoner wütend in die Ecke. Als Favorit angetreten konnte er seine Höhenflüge der bisherigen Saison nicht bestätigen und musste sich mit 4,10 Metern drei Bremer Springern geschlagen geben. Fast zum selben Zeitpunkt riss Speerwerfer Robin Preußing auf der anderen Seite des Stadions beide Arme in die Höhe: Mit seinem zweiten, technisch gelungenen Wurf übertraf er nicht nur mit 54,96 Metern seine noch junge persönliche Bestleistung, sondern brachte auch den Kreisrekord in dieser Disziplin in seinen Besitz, den der MTVer Sven Padge seit 31 Jahren hielt. Nur wenig mehr als drei Meter hinter dem Sieger feierte der MTVer seinen vierten Platz zu Recht als Erfolg. Tags zuvor hatte er die Sechs-Kilo-Kugel auf 11,92 Meter gewuchtet und auch hier Rang vier belegt. Der Stabhochsprung-Knaller kam ganz am Ende: Nach dem Ausscheiden von Pia Moszczynski (Vierte) und Lilly Rathmann (Dritte) mit jeweils drei Metern entspann sich der mitreißende Zweikampf zwischen Tanja Unverzagt und Klara Härke um den U20-Titel. Fast sensationell meldete sich Klara nach ihrer gesundheitlich bedingten Auszeit wieder im Stabhochsprung-Zirkus zurück und begeisterte erneut mit ihrer explosiven Art und technisch feinen Versuchen. Während sie alle Höhen im ersten Anlauf nahm, musste ihre Vereinskameradin und Favoritin Tanja Unverzagt ein ums andere Mal „nachsitzen“ und Sprünge wiederholen. So trieben sich die beiden MTVerinnen von Höhe zu Höhe. Als 3,50 Meter auflagen, führte Klara den Wettbewerb an, da sie ohne
Fehlversuche eine „weiße Weste“ hatte. Dann jedoch erzwang Tanja die Wende, als sie sich unerwartet auf Anhieb über die neue Besthöhe von 3,60 Meter schwang und damit das Heft des Handelns in die eigene Hand nahm. Klara konnte nicht mehr kontern und musste die erfolgreiche Titelverteidigung ihrer überglücklichen Vereinskameradin anerkennen. Unzufrieden musste aber auch sie nicht sein nach diesem überaus gelungenen Wettkampf, der beiden MTVerinnen die Teilnahme an den deutschen Jugendmeister-schaften in Rostock garantiert.

Klara (rechts) und Tanja (Zweite von rechts) begeisterten in Verden nicht nur ihre MTV-Coaches Annika und Klaus Roloff