Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Irrungen und Wirrungen beim Mehrkampftag

Klara Härke löscht Sarah Rinsches Blockwettkampf-Kreisrekord

Das war bei aller Anstrengung nicht zu schaffen für die Veranstalter des Mindener Mehrkampftages: Die jungen Leichtathletik-Jahrgänge fluteten das Weserstadion geradezu, und so geriet auch der nachträglich „gestreckte“ Zeitplan an seine Grenzen und darüber hinaus – dies gipfelte in reichlich eigenwilligen Auslegungen eines Mehrkampf-Ablaufs, in falsch übertragenen Resultaten, in mangelnder Synchronisation der Wettkampfleitung, in verwirrenden Informationen für die Aktiven, in unterschiedlichen Windresultaten in ein und demselben Lauf. Minden macht Spaß – so hatten es die MTV-Mehrkämpfer von ihrem letzten Auftritt im Weserstadion in Erinnerung. Diesmal jedoch blieb in der Retrospektive eher Zähneknirschen trotz einer Reihe herausragender Ergebnisse, und die Dreifachbetreuung durch Sarah Grupe, Annika und Klaus Roloff verhinderte oft die völlige Ratlosigkeit der Holzmindener. So geleiteten die drei Coaches ihre Schützlinge mit vollem Einsatz und hier und da nicht ohne fachliche Konfrontation durch die Mehrkämpfe. Sie trat an mit dem Ziel, die Qualifikationsnorm für die deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf Sprint/Sprung zu knacken, und Stabhochspringerin Klara Härke erledigte diese Aufgabe mit Bravour. Mit ihren 2629 Punkten entriss sie Sarah Rinsche (MTV 49) nicht nur den 2001 aufgestellten Kreisrekord, sondern reihte sich als derzeit sechstbeste Deutsche in der nationalen W15-Spitze ein. Obwohl sie in allen Sprint- und Sprungdisziplinen gegen den Wind ankämpfen musste, begann sie ihre Punktejagd mit einer glänzenden neuen Hürdenbestzeit über 80 Meter mit 12,72 Sekunden, steigerte sich im Hochsprung zur eigenen Überraschung von 1,44 auf 1,51 Meter, übertraf als Einzige im Weitsprung fünf Meter, war trotz des ungünstigen Windes mit 33,87 Metern die um Längen beste Speerwerferin und blieb am Schluss über 100 Meter noch unter 14 Sekunden. Der Sieg war ihr damit erwartungsgemäß nicht zu nehmen; überraschend kam dagegen der M15- Vierkampferfolg von Jasper Titze, der sich in seiner ersten Disziplin, dem Hochsprung, von Versuch zu Versuch steigerte und am Ende über 1,36 Meter glücklich war. Starke Nerven bewies er im Weitsprung, wo er nach zwei ungültigen Sprüngen im letzten Anlauf noch 4,35 Meter vorlegte. Im Kugelstoßen dagegen kommt noch einige Trainingsarbeit auf ihn zu; das gilt auch für W14- Vierkämpferin Julika Thimm, die in dieser Disziplin jede Menge Punkte verlor und so statt eines möglichen zweiten Platzes mit Rang vier zufrieden sein musste. Da half auch ihr guter Hochsprung von 1,36 Metern nicht weiter. Einen unerwarteten Dreifacherfolg feierten die W13-Vierkämpferinnen mit der herausragenden Siegerin Anna Rieger, die sich über 75 Meter gegen den Wind auf 10,78 Sekunden verbesserte und im Hochsprung überraschend über 1,33 Meter flog. Mit 4,53 Metern war sie die weitaus beste Weitspringerin, „verschenkte“ aber ein viel besseres Resultat, da sie in keinem Versuch auch nur annähernd den Balken traf. Das gelang dagegen Friederike Hennigfeld, die sich im letzten Sprung auf 4,27 Meter steigerte, über 75 Meter überraschend Anna Rieger auf den Fersen blieb und dafür mit der neuen Bestzeit von 11,01 Sekunden belohnt wurde. Sie kam auf Platz zwei vor der dritten MTVerin Emma Wendt, die im Sprint trotz starkem Gegenwind ihre bislang zweitbeste Zeit hinlegte und auch im Hochsprung noch deutliche Steigerungen versprach.

Schon an der ersten Hürde legt Klara Härke (links) den Grundstein für ihren überragenden Mehrkampf-Sieg