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Tanzende Blätter und fliegende Menschen

Stabhochspringer verabschieden sich in die Wintersaison

Noch einmal wollten sie es wissen – dann verabschiedeten sich die Stabhochspringer für die kommenden Monate unters Hallendach. Inmitten tanzender Herbstblätter griffen die Athleten noch einmal in ihre Trickkiste und zauberten zum Saisonende eine Serie unerwarteter Steigerungen auf die Bahn.Zugegeben: Es waren nicht alle Stabartisten am Start – dem MTV 49 Holzminden fehlten insgesamtgleich acht Springerinnen und Springer aus den verschiedensten Gründen. Doch das „Fähnlein derAufrechten“ ließ diese große Lücke mit seinen Resultaten fast vergessen. Dennoch hofft man aufSeiten der Gastgeber auf einen verletzungs- und reibungslosen Start des Hallentrainings.

Einziger Vier-Meter-Springer war so Kilian Echzell als Sieger der Männerklasse. Zum „Schrecken“ seines Trainers verlangte er 4,21 Meter als Einstiegshöhe – schon scheinbar verwegen, wenn man erst 4,05 Meter zu Buche stehen hat. Mit seinem zweiten Versuch wischte der MTVer alle Zweifel beiseite, übersprang diese Höhe haushoch und ließ dann auch noch 4,31 Meter folgen. Fast sensationell setzte er sich damit an die zweite Position der niedersächsischen Männer in diesem Jahr und freute sich zu Recht über diesen gelungenen Coup.

Es blieb nicht die einzige Bestmarke an diesem Tag. Bei den Zwölfjährigen wird Anna Rieger immer besser. Obwohl sie Fußbeschwerden plagten, steigerte sich Niedersachsens Beste um 15 Zentimeter auf 2,41 Meter – eine Höhe, mit der sie unter Deutschlands besten 14-Jährigen (!) bereits auf Platz 37 rangiert. Hinter ihr verbesserte Laura Käse ihre noch junge Bestmarke um volle 40 Zentimeter auf 2,01 Meter. Dabei amüsierte sie alle Beteiligten, indem sie vor jedem erfolgreichen Sprung eine kurze beschwörende Formel sprach. Immerhin: Es half. Mit ihrer neuen Bestleistung von 2,21 Metern hievte sich W13-Siegerin Julika Thimm in die niedersächsische Spitze, die sie jetzt Kopf an Kopf mit einer Springerin aus Cloppenburg innehat. Lilly Rathmann, norddeutsche Vizemeisterin, hatte nicht ihren besten Tag, wusste nach gutem Absprung bei der Lattenüberquerung nicht mehr weiter und blieb bei 2,41 Metern hängen. Jenseits der zweieinhalb Meter ging dann in W15 und W14 jedoch „die Post ab“. Obwohl das Einspringen gar nicht optimal verlief, verwöhnten W15-Siegerin Tanja Unverzagt (TV Bodenwerder) und W14- Meisterin Klara Härke alle Anwesenden mit Proben ihres Könnens. Tanja, die sich kurz zuvor beim Einlaufen am Rücken wehgetan hatte, biss die Zähne zusammen, konnte sogar noch auf einen härteren, ungewohnten Stab umsteigen und verfehlte am Ende mit 2,91 Meter die begehrten drei Meter nur knapp. Fast wäre der 3,01-Meter-Sprung von Klara nicht gebührend registriert worden, so reibungslos gelang dieser Versuch, mit dem sie nur einen Zentimeter unter ihrer Bestleistung blieb. Aber die musste schon wenige Minuten später dran glauben, als die MTVerin im zweiten Anlauf 3,11 Meter überquerte. Dann aber machte Klara ihr Glück vollkommen, als sie auf Anhieb auch noch die gewünschten 3,16 Meter überflog und sich damit auf Platz vier unter Deutschlands 14-jährigen Athletinnen schob. Vom TKJ Sarstedt war Maximilian Hass als Gast dabei – er vertrat kürzlich die niedersächsischen Farben beim Länderkampf in Flensburg. Ganz allmählich tastet sich der 14-Jährige an die drei Meter heran. Die waren diesmal zwar noch zu hoch, doch Maximilian fuhr glücklich mit neuem Hausrekord von 2,91 Metern nach Hause. Jonah Klüver – mU18 – und U20-Springerin Elisabeth Frank gingen leicht angeschlagen in den Wettkampf und konnten mit 3,71 Metern bzw. 2,41 Metern diesmal nicht ihr eigentliches Potenzial abrufen.

Anna freut sich über ihre neue Bestleistung - Jule informiert derweil schon mal die Fangemeinde
Da hat sie gut Lachen - Klara war am Saisonende die überragende Springerin
Klara fliegt mit 3,16 Metern auf Platz vier in Deutschland
Tanja scheitert mit neuem Stab nur knapp an drei Metern
Trotz recht eigenwilliger Technik springt Laura zum ersten Mal über zwei Meter