Auch wenn es bei den fünf MTV-Sprintern nicht zu einer Platzierung ganz vorn reichte, liefen sie den Stabhochspringern in punkto Bestleistungen klar den Rang ab – eine Entwicklung, die sich schon seit einiger Zeit andeutete. Zum Teil fielen diese persönlichen Rekorde recht deutlich aus, als Nachweis der Qualität im Training der Holzmindener Kurzstreckler.
Die MTVer mussten Sprint-Dreikämpfe bestreiten, die alle zum Auftakt die ultrakurzen 60 Meter auf dem Wettkampf-Tableau hatten. Es folgten dann für alle die 100 Meter, den Abschluss bildeten die 150 Meter für die jüngeren Jahrgänge, während die „gestandenen“ Sprinter die halbe Stadionrunde über 200 Meter laufen mussten. Erneut machte M15-Mehrkämpfer Paul Stebner einen „Riesensatz“ nach vorn und drückte als Sieger seines 100-Meter-Laufes seine persönliche Bestzeit auf 12,11 Sekunden. Im Sprint-Dreikampf sicherte er sich den unerwarteten zweiten Platz. U18-Sprinterin Laura Robelski war ebenfalls mit ihrer 100-Meter-Zeit mehr als zufrieden, unterbot sie mit 13,83 Sekunden doch erstmals die bis dahin „widerspenstige“ Marke von 14 Sekunden.
Noch schneller als Laura war bei ihrem 100-Meter-Debüt ihre jüngere Vereinskameradin Anike Pallas, die auf Anhieb mit 13,60 Sekunden aufhorchen ließ und sich in der W14-Spitze etablierte. Weniger angetan war dagegen Johanna Just, die erneut mit einer Zeit unter 13 Sekunden geliebäugelt hatte, mit ihren 13,16 Sekunden. Danach hielt sie sich aber über 200 Meter mit neuer Bestzeit von 27,92 Sekunden schadlos. Eine solche Steigerung auf der langen Distanz blieb Maximilian Schneider verwehrt, und er war auch sichtlich unzufrieden mit seinem Lauf, doch zuvor war ihm über 100 Meter mit ausgezeichneten 11,42 Sekunden endlich wieder eine neue Bestzeit gelungen.
Für die einzige persönliche Bestmarke im Stabhochsprung sorgte die Jüngste: Nach der verletzungsbedingten Absage ihrer Zwillingsschwester Klio und dem Fernbleiben von Amy-Layn Rotha hatte die 12-jährige MTVerin die „Bühne“ für sich allein, und sie nutzte die guten Bedingungen für eine enorme Steigerung von 2,12 Metern auf 2,43 Meter, einer Höhe, mit der sie derzeit beste Niedersächsin ihres jungen Jahrgangs ist. Enttäuscht war dagegen M14-Landesmeister Niklas Robelski, der sich zwar mit seiner Siegeshöhe wieder an die Spitze der Landesbestenliste setzte, aber mit seinen 2,83 Meter gar nicht einverstanden war. Seine Versuche beim Einspringen hatten wesentlich größere Höhen versprochen.
Bis zu dieser Höhe zeigte Julika Thimm technisch gute Versuche; dass es für sie derzeit nicht höher geht, ist immer noch einer unerklärlichen Sprungblockade – eine häufige Stabhochsprung-“Krankheit“ – geschuldet, die längere Anläufe und härtere Stäbe verhindert. Leider hat sich Norddeutschlands beste U18-Springerin Anna Rieger offenbar davon anstecken lassen; auch sie kann zurzeit ihr volles Können nicht abrufen. Immerhin kämpfte sie sich durch ihre Sprünge, doch die fehlende Lockerheit verhinderte größere Höhen als 3,23 Meter, mit denen sie dennoch den U18-Wettbewerb gewann. Eine Höhe tiefer blieb Lilly Rathmann bei 3,13 Metern hängen, weit von der Norm für die deutschen Meisterschaften entfernt, aber mit der wichtigen Erkenntnis, dass zu kurze Stäbe und zu kurze Anläufe trotz bester Voraussetzungen nicht zu den gewünschten Höhen führen können.
Am Ende war es wieder einmal Klara Härke, die als letzte MTVerin im Wettbewerb war und sogar bei 3,34 Metern erst einstieg, als alle anderen Team-Kameradinnen längst ausgeschieden waren. Immer mehr nähert sich die 18-Jährige ihrer besten Form an; diesmal steigerte sie ihre Saisonbestleistung auf glänzende 3,83 Meter – hauchdünn unter ihrem persönlichen Rekord und in Reichweite der Qualifikationshöhe für die U20-Europameisterschaften im finnischen Tampere.