Anna Rieger machte am ersten Tag in der U18-Klasse den Anfang. Sie musste jedoch erst einmal eine geraume Zeit warten, bis sie ihren ersten Sprung absolvieren durfte, da die „unteren“ Höhen den übrigen Springerinnen des Starterfeldes vorbehalten waren. Im Vorfeld hatte man sich von Seiten des MTV einen Doppelsieg ausgerechnet, und den sicherte zunächst einmal Julika Thimm, die sich erneut verbessert vorstellte. Mit ihrer Saisonbestleistung von drei Metern lag sie sogar in Führung, bis ihre Vereinskameradin mit einem exzellenten Sprung über ihre Anfangshöhe von 3,20 Metern bereits den Meistertitel unter Dach und Fach brachte. Anna Rieger verzichtete auf 3,30 Meter und überwand nach Stabwechsel auch 3,40 Meter im zweiten Anlauf sicher. Erst beim Versuch, ihre eigene Bestleistung auf 3,70 Meter zu steigern, zog sich die MTVerin beim Stabkontakt im Absprung eine schmerzhafte Knieprellung zu und musste den Wettbewerb beenden. Auf einen Start über die Hürden, ihrer „zweiten Liebe“, verzichtete sie vernünftiger Weise, um kommende Stabaufgaben nicht zu gefährden. Während Anna Rieger die Qualifikationshöhe von 3,60 Metern für die deutschen Jugendmeisterschaften
bereits seit Wochen in der Tasche hat, musste Klara Härke, diesmal in der Frauenklasse als Favoritin unterwegs, diese Aufgabe noch erfüllen. Zweifel daran hatten weder sie noch ihre Trainerin Annika Roloff, dass diese Meisterschaften die „Erlösung“ vom Qualifikationsdruck bringen würden, und das glänzende Einspringen der immer besser in Form kommenden deutschen Vizemeisterin bestätigte dies. Dennoch waren Jubel und Erleichterung groß, als die MTVerin im ersten Versuch sicher über das erste große Ziel hinwegflog. Auch die folgenden 3,70 Meter, mit
denen sie erneut eine neue Saisonbestleistung aufstellte, bereiteten Klara Härke keine Mühe. Erst als sie nach einem ungültigen Versuch über 3,80 Meter gleich für die verbleibenden zwei Sprünge 3,90 Meter auflegen ließ, war dies an diesem Tag noch zu hoch. Mit Klara waren noch Tanja Unverzagt und Jolina Klinzmann für den MTV 49 im Rennen; beide Athletinnen komplettierten den „Sweep“, den dreifachen Erfolg ihres Vereins. Im Anlauf deutlich verbessert und wieder auf dem Weg zu besserer Form, aber immer noch zu kurzen Stäben, schwang sich Tanja Unverzagt im ersten Versuch über 3,25 Meter und wurde Vizemeisterin vor Jolina Klinzmann, die nach einer trainingslosen Woche mit einer neuen Bestleistung von ebenfalls
3,25 Metern auf Rang drei überraschte.